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birke cinc Abart), festes Holz, wächst gern mit Nadelholz
zusammen — zu Tischlerarbeiten — der Saft ein gesundes
Getränk — Kohlen zur Buchdruckerschwärze. Aus der
Rinde machen die Nüssen ein Ocl (Daggct). Die weich-
haarige Birke (weich behaarte Blätter) — die strauch-
artige B. als Strauch. — 6) Die gern. Erle, bald als
Strauch an Bächen rc., bald als Baum — rothes Holz —
das Holz zu Brennholz, Wasserbauten — Kohlen zum
Schießpulver — Blätter, Knospen von Schaafen, vom
Wilde :c. gern gefressen. — Die weiße Erle mit weißem
Holze, selten. 7) Die Steineiche, Wintereiche
(langstielige Blätter, ungestielte Früchte), unser schönster
Baum. Sie behält das Laub während des Winters an
den Zweigen, und unterscheidet sich dadurch von der Som-
mereiche. Hartes Holz zum Schiffbau — Rinde zur Gär-
berlohe —Eicheln statt des Kaffee's und zur Schweinemast.
Die Galläpfel (krankhafte Auswüchse in Folge von Insek-
tenstichen) sind wenig brauchbar. Wir beziehen Galläpfel
aus Kl. Asien und Ungarn. Die Sommer- oder Stiel-
e i ch e (kurzgcstielte Blätter, langgestielte Früchte) — bildet
oft große Waldungen. Die Eicheln größer, länglicher und
süßer. — 8) Die Hainbuche, Weißbuche — weißes,
sehr festes Holz, zum Brennen, gicbt die besten Schrauben,
Radzälme in Mühlen. — 9) Die Rothbuche — kommt
im nördl. Theile Preußcnf nicht fort — am Fri schlug als
Strauch, bei Elbing und Danzig als schöner Baum und
im südlichen Masuren. — Das Holz ist zur Feuerung
trefflich, wird aber leicht wurmstichig. Buchbinder zu
Deckeln — die süßen dreikantigen Nüsse (Eckern) geben
gutes Oel und dienen zur Schweinemast. Eine Abart die
Blutbuche mit braunrotheil Blättern. — 10; Die ge irr»
Haselnuss. — 11) Der Wallnussbaum in Persien
zu Hause, im S. Preußens ziemlich häufig angepflanzk,
auch bei Elbing. — 12) Die Weide bei uns in 18 Arten
— wichtig für den Faschinenbau uild für die Bcfestigmlg
des Flugsandes — rasches Wachsen. Baumhohe erreichen:
die Saal-W., die Bruchwcide, die weiße ordinaire Allee-
weide. — 13) Die Silbe'-rpappel, die Zitterpappel
oder Espe, die Schwarzpappel find einheimisch —
schneller Wuchs. Laub als Wintcrfutter für Schaafe, Zie-
gen— Holz weich und faserig. Angepflanzt werden: die
italienische od. Pyramidenpappel, die Balsam-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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giftig. 2) Die Haidelbeere oder Blaubeere, wohl-
schmeckend, getrocknet gegen Durchfall — färbt mit Alaun
violett. 3) Diesumpfhaidelbecre odcrtrunkel-
beere, berauschend und betäubend. — 4) Die Preißel -
beere, buchsbaumartig, rothe, bittersaure Beeren werden
eingemacht. — 5) Der Sunipfporst, betäubender Ge-
ruch, erregt Kopfweh und Ohnmacht. Man mischt ihn
dem Biere bei, um cs berauschender zu machen. — 6) Das
gem. Haidekraut bedeckt hochliegendc, wüste Palwen.
7) Der gem. Isop, im S. Preußens wild. Als Thee-
aufguss bei Brustverschleimung. — 8) Der Mistel, mit
weißen Beeren, aus deren zähem Schleime man sonst Vo-
gelleim machte, wachst, durch die Misteldroßel ausgesät,
auf Nadel- und Laubhölzern. — 9) Der gem. Epheu
klettert mittels Wurzeln an Baumen und Mauern hinauf,
blüht bei uns selten. — 10)Die gem. Himbeere. 1i)Die
Brombeere. — 12) Der F ä r v e r g i n st e r, gelb färbend,
eben so 13) Das P fr i e m e n k r a u t.
Iv. Die Gräser (bei uns 85 Arten):
Das M an na -Rispengras giebt die Schwadengrütze
(die Samenkörnchcn um Johannis in den Frühstunden des
Tages mit Haarsieben abgeschöpft), das Ruchgras, das
Timothcumgras oder Wiesen-Lieschgras, der wilde Hafer,
der Sandhafer, der Goldhafer, das Rispengras, das Perl-
gras, die Waldhirse, Zittergras, der Wiesen-Fuchsschwanz,
das Knäulgras, der Schaafschwingel, der hohe Schwingel
(Kamelheu), Kammgras, die große Trespe, das Sand-
Haargras, die Queke, der giftige Taumcllolch. Hiehcr
gehören auch die Rohr arten. Besonders aber unsre Ge-
treidearten: 1) Weizen aus Asien — nasskalte Som-
mer schaden und erzeugen den Rostbrand (braune Flecken
auf Blattern, Stengeln und Halmen), den Flugbrand
(braunschwarze, staubartige Masse an den Aehren), den
Schmicrbrand (schwarze schmierige Masse im Samenkorne
selbst). 2) Der Roggen, wahrscheinlich aus Asien, —
Winter- und Sommerroggen. Krankheiten: Flugbrand,
Mutterkorn. 3) Die Gerste aus Persien, Aegypten, wo
man die Pferde mit Gerste füttert. 4) Der Hafer — Ha-
fergrütze. 5) Die Hirse aus Ostindicil.
Unter den übrigen Pflanzen merken wir besonders:
Die gewöhnlichen Futterkräuter: mehrere Arten Klee,
als der fette Klee, der gelbe Feldklce, die deutsche Luzerne
45
oder der sichelförmige Schneckenklec, die Futterwicke, der
weiße Klee, der Hasenklee, Hopfenklee, der Bergklee, brau-
ner Klee, die Vogelwicke, die Zaunwicke, der Ackerspark,
die Wiesenplatterbse, Esparsette, Brennnessel, Bruneue.
Die Hülscnfrüchte: Erbse, Bohne, Linse rühren vom
Auslande her. ,
Die Manufaktur- und Handelsgcwächse:
Hanf, Flachs, Hopfen (zu Bier, Stricken, Leinewand —
die Ausdünstung eines Vorraths von Hopfen betäubt —
zur Vertreibung des Kornwurms), Mohn (die Saamen
geben Oel, nur die Saamenkapseln enthalten das narkoti-
sche Gift, das Opium), Krapp, Waid, Raps, Kümmel,
Taback, Sauerklee (Sauerkleesalz daraus — die Kleesäure
ein Gift), die Färberscharte oder Farberdiestel
(gelb färbend) rc.
Die Gemüse- und Wurzelgewächse: Kohl in
verschicdnen Arten, die gelbe Rübe oder Möhre, Pasti-
nake,- rothe Rübe, Kohlrübe, Wruke, Rettig, Sallat,
Spinat, Kürbis, Gurke, Spargel:c. Die wichtigsten
Arzneipflanzen: 1) Der gebräuchl.baldrian (röthl.
Blüten);-die braune, wie abgebissen aussehende, bittre
Wurzel von trocknen Standorten gesammelt bei Nerven-
schwache, Magenkrampf, Engbrüstigkeit. 2) Der Wie-
senknöterich (bei Ruhr und Schlaffheit des Zahnflei-
sches). 3) Die Eberwurz, bitter mid arzneikräftig.
4) Die g r o ß e K l e t t e, die von der zweijähr. Pflanze im
Frühlinge gesammelte Wurzel hat Heilkräfte gegen Poda-
gra, Gliederschmerz. 5) Die Butterblume oder Löwen-
zahn, Wurzel und Blatter vor dem Blühen Heilmittel bei
Unterleibskrankhciten, Magenschwäche. 6) Der Hanf»
b lä ttr. Wasserdost, äußerlich Wunden heilend. 7)Der
Alant. 8) Die Schaafgarbe, Schaafscheere, der
Thee von Blättern und Blüten gegen Brustkrankheiten,
Schwindsucht. 9) Der Rom ei, der wohlriechende, bei
Sonnenschein gesammelt, am schattigen Orte getrocknet
wirkt als Thee krampfstillend, magenstarkcnd, zu Kräuter-
säckcn, nervenstärkenden Bädern; das krampfstillendc Oel
daraus (aus 50 ttz Blumen 2 Quentchen) ist sehr thcuer.
10) Der Wermuth, gegen Magenbcschwerden, Würmer.
11) Der wahre Wolverlei, Blätter und Blumen bei
Quetschungen. 12) Der Salbei, mit Essig und Honig
zum Gurgeln bei schlimmem Halse. 13) Mehrere Arten
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und Schottland. Den meisten beziehen wir aus Russland
und schicken ihn wohl zubereitet weiter zur See.— 5. Robe
Haute besonders aus Memel. Die Einfuhr aus Russ-
land ist stärker als die Ausfuhr. Verarbeitetes Leder wird
aber mehr ausgeführt. — 6. Asche, Pott- u. Weedascbe.
7. Federn, sowol Fcderpvsen als Bettfedern. 8. Bor-
sten. _ Die preuß. Borsten werden auswärts am liebsten
gekauft, weil sie von den memlcr und königsb. Borften-
handlern sehr sorgfältig gesondert und gereinigt verschickt
werden. — 9. Garn, Leinwand am meisten über
Braunsbcrg aus dem Ermclande und Oberlande. In den
letzten Jahren hat dieser Handel sehr abgenommen. —
10. Bernstein. Ern königsb. Kaufmann, H. Douglas
hat den ganzen Ertrag des Bernsteins für 12000 Rthlr. ge-
pachtet, und verkauft ihn theils im Lande, theils nach der
Türkei und dem Morgenlande, wo man ihn zum Rauchern
und zu Pfcifenspitzen gebraucht, theils an den Sklavenhan-
del, weil die Sklavenhändler die armen Neger gegen
Schnüre aus weißem Bernstein eintauschen. 11. Seife,'
schwarze, aus Elbing. 12. Talg, doch wird mehr eingc-
sührt aus Russland. Außerdem Wacholderbeeren nach den
Niederlanden, Bier, Obst nach Petersburg, Fische, Butter,
Käse (nach den Marken),. Vieh (nach Pommern), Blut-
egel (aus Westpreußen nach Hamburg). t
Eingeführt werden in Preußen seewärts
1. Kolonialwaaren aller Art, als Kaffee, Thec, Zimmt,
Gewürze, Zucker (Rohzucker). 2. Ausländische Früchte,
als Citronen, Apfelsinen, Reis, Rosinen rc. aus Südfrank-
reich und Portugal. 3. Weine aus Frankreich, Spanien,
Portugal. 4. Fremde Biere aus England. 5. Hopfen aus
Braunschweig; — Farbekräuter, Tabak, Thee, Blumen-
zwiebeln (Holland). 6) Baumwollenwaaren, Kattune aus
England, Tuche aus England und Holland. 7. Metalle,
als Kupfer und Eisen aus Schweden, Zinn, Messing rc.
8. Kalk aus Schweden. 9. Steinkohlen, Salz, Stahl-
waaren, Stückgut aus England. 10. Häringe aus Hol-
land, Norwegen, Schottland. 11. Thran, Talg, Theer
(aus Russland). 12. Seidenwaaren aus Frankreich.
Aus Deutschland, Polen rc. über diekanälc und zu Lande:
Tuche und Leinewand (Schlesien, Sachsen, Westphalen),
Eisenwaaren (Rhein), Mühl- und Schleifsteine (Schle-
sien), Getreide, Holz, Asche, Talg, Thee (Russl.) u.s.w.
Die
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein H._Douglas
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Russland Elbing Russland Petersburg Pommern Hamburg Portugal Frankreich Spanien Portugal England Braunschweig Holland England England Holland Schweden Schweden England Norwegen Schottland Russland Frankreich Deutschland Polen Sachsen Rhein
84
— 3 mal am Donnerstage vor Pfingsten abgebrannt — an
diesem Tage kein Feuer in der Stadt angemacht. Dabei
das Kchd. Stuhmsdorf, Waffenstillstand zw: Schwe-
den Und dem Kurfürsten Georg Wilhelm 1635. Ein Stein
mit der Jahrszahl auf dem Felde zum Andenken. '
59. Christburg, mit 2183 E., 2 Kchu., 1 Kloster, an
der Sorge. — Ackerbau, Bierbrauerei :c. — Altes Schloss^
sonst Sitz des Ordens-Trappers. Dabei Amt und Dorf
Döllstädt — gutes Bier — prökelwitzer Güter.—
Kirchd. Blumenau in angenehmer Gegend, Reichen-
bach, H irschfeld. . .'
60. Preußisch-Holland, Kreis st. mit 3132 E., auf
einem hohen Berge an der Weeske — schöne Aussicht —
1 Kirche mit guter Orgel, 1 altes Schloss (mit der reform.
Kapelle) — Wasserleitung — Umgegend fruchtbar. — Soll
1290 von vcrtricbncn holländischen Edellcuten angelegt sein;
seit 1297 Stadt. Früher reichte der Drausensee bis zum
Berge. Dabei die Kirchdörfer Grünhagen, Kahlau, Quit-
tainen mit einem Armenstifte, Gr. Thierbach, Hermsdorf.
61. Elbing, die dritte Stadt in Preußen, in fruchtba-
rer, reizender Gegend, % M. vom frischen Haffe, 13 M.
von Königsberg, 11 % M. von Danzig entfernt, am El-
bingflusse, mit 17761 E. — 1237 durch Hermann Balk ge-
gründet — Hanseestadt mit lübischem Rechte (weil dje Ein-
wohner meist aus Lübeck stammten). Unter polnischer Herr-
schaft sank der Wohlstand, hob sich aber seit der preußischen
Herrschaft 1772 — bedeutender Handel und Schiffbau —
liegt jetzt darnieder. 9 cvang. Kirchen, 1 Mennouitenkirche,
1 Synag., 1 Gymnasium, mehrere andere Schulen, 5 Hos-
pitäler u. a. treffliche Armenanstalten (ein Engländer Ri-
chard Cowle, der hier lebte, vermachte diesen Anstalten ein
großes Vermögen) — Fabriken: Tabaks-, Seifen-,
Lichtfabriken, Zuckersiederei, Vitriolfabrik, Cichorien-, Le-
der-, Weedaschen-, Essig-, Starke- u. a. Fabriken. Die
Stadt, ziemlich regelmäßig erbaut, zerfallt iu die Alt-
stadt, Neustadt, die Speicher, (auf einer Insel), 3
innere und 11 äußere Vorstädte. In der Umgegend sehr
hübsche Spazirgänge. Man theilt die Umgegend in
die elbinger Niederung, mit deutschen Einw., und
vielen Mennoniten darunter — Viehzucht — Butter, Käse,
Obstbau. Die Höhe, mit hübschen Gegenden und den Dör-
fern: Lentzen Kchd., dabei die lentzner Berge mit schöner
»
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Wilhelm Wilhelm M.
von_Königsberg M._von_Danzig Hermann_Balk
130
5. Der Aprikosenbaum stammt auch aus Asten und wird
seiner schönen saftigen Früchte wegen bei uns in Gärten gezogen.
6. Der Mandelbaum, wi!d in Asien und Afrika, wird be-
sonders in Südeuropa gepflanzt. Die saftlosen Steinfrüchte ent-
halten einen wohlschmeckenden Kern, die Mandel, der zu Oel,
in der Arznei, an Kuchen und verschiedenen andern Speisen be-
nutzt wird. Die bittern Mandeln enthalten, wie die Kerne der
Steinfrüchte überhaupt, Blausäure.
7. Der Oelbaum, ursprünglich in Palästina zu Hause, kam
von da nach Griechenland und wird jetzt in Italien und Nord-
afrika in ganzen Wäldern angepflanzt. Für den Orient und
manche Länder am Mittelmeere, namentlich Griechenland, Ita-
lien, Provence (spr. Prowang's) und Burgund, ist dieser Baum
eine Quelle des Reichthums geworden. Die Oliven werden frisch
und eingemacht gegessen; der Hauptertrag ist jedoch das Oliven-
oder Baumöl. Das feine wird unter dem Namen Provencer-
Oel zu Salat, in südlichen Gegenden statt der Butter an Speisen
genommen. Die Oclbäume werden Jahrhunderte alt, und auf
dem Oelberge bei Jerusalem stehen so ungeheure Bäume, daß
man glaubt, sie rühren noch von Christi Zeiten her. Das Holz
ist gut zum Brennen und zu Tischlerarbeiten, weil es geadert
ist, sich gut Policen läßt und angenehm riecht. Bei den Griechen
war dieser Baum der Pallas geweiht, und dessen Beschädigung
bei großer Strafe verboten. Ein Kranz von Oelzweigen war der
Preis des Siegers bei den olympischen Spielen und eine Aus-
zeichnung des um den Staat verdienten Bürgers. Noch jetzt ist
der Oelzweig das Sinnbild der Freundschaft und des Friedens.
8. Der Taxus oder Eibenbaum ianhang Ix. 27.), vor-
züglich in gebirgigen Gegenden Europa's und Nordamerikas,
mit Nadeln, rothen Früchten und röthlich geflammtem, harten
Holze, aus dem man Löffel, Gabeln, Körbchen, Kästchen rc.
schnitzt, hat giftigen Saft in Rinde und Blättern; das
süßliche Fleisch der Früchte aber wird ohne Schaden von
den Kindern gegessen. — Ihm ähnlich sind die Cypresfe,
welche man ihres traurigen Ansehens wegen auf Grabstätten pflanzt,
und der Sadebaum, welcher heftig bluttreibend wirkt und daher
mit Vorsicht gebraucht werden muß
9. Der Lorbeerbaum am Mittelmeere, bei uns in Ge-
wächshäusern, hat wohlriechende Blätter, die als Gewürz dienen.
Das Oel von den Früchten wird in der Arznei gebraucht.
10. Der Zimmetbaum in Ost- und Westindien hat eine
wohlriechende, gewürzige Rinde, die von dünnen Zweigen abge-
schält wird und als Gewürz und Arznei dient.
11. Der Kampherbaum, dessen Harz der stark riechende,
in der Arznei gebrauchte Kampher ist, wächst in China und Japan.
12. Die Quassia oder der Bitterholzbaum in Westin-
dien, unserer Esche ähnlich, liefert ein bitteres Holz, das in der
Arznei gebraucht wird.
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Südeuropa Palästina Griechenland Italien Griechenland Burgund Jerusalem Europa's Nordamerikas Westindien China Japan Westin-
131
13. Der Muskatennußbaum in Ostindien, auf den Mo-
lucken, Jsle de France, Bourbon, in Westindien rc., ist dem
Birnbaum ähnlich. Die Steinfrucht hat ungenießbares Fleisch,
um den Stein ein faseriges Gewebe (die sogenannte Muskaten-
blüthe) und im Steine die Muskatennuß, welche als Gewürz und
Arznei dient.
14. Der Terpentinbaum oder die Terebinthe, aus dem
der echte Terpentin fließt, wächst in Südeuropa und Nordafrika.
15. Der Santelbaum, von dem das gelbe Santel- oder
Sandelholz kommt, das die Tischler gebrauchen, wächst in Ostindien.
tz. 80.
3. Ordnung, beerentragende Paume.
1. Der Faulbaum, im nördlichen Europa wachsend, 30
bis 40' hoch, hat eirundlängliche, ganzrandige, rippig geaderte
Blätter, zwitterige, fünfmännige weiße Blüthen und kugelrunde
schwarze Beeren. Das gelbliche, im Alter röthliche Holz ist weich,
auf der Rinde grau getüpfelt und wird vorzugsweise, weil es
seiner Leichtigkeit wegen so gute Kohlen giebt, zur Bereitung des
Schießpulvers angewendet. Rinde und Beeren besitzen purgirende
Kräfte und werden auch zum Färben benutzt. Er gehört nebst
dem Kreuzdorn, dessen Holz man zu Spazierstöcken, Rinde und
Beeren p Färben benutzt, zu der Gattung Wegedorn.
2. Die Myrte, ein Bäumchen mit wohlriechenden Blättern
und heilsamen Beeren, findet sich um das Mittelmeer wild, bei
uns nur in Blumentöpfen. Von der Gewürzmyrte in Ost-
und Westindien kommt das englische Gewürz.
3. Der Zitronenbaum, aus Persien stammend, am Mit-
telmeere häufig angepflanzt, wird bei uns in Gewächshäusern
(Orangerien) gezogen. Die längliche Frucht hat eine dicke, gelbe,
gewürzhafte Schale, ist 10 bis I2fächrig mit 2 bis 6 Samen.
Der angenehm säuerliche Saft ist sehr erfrischend und wird an
viele Speisen und Getränke gethan, besonders an die Limonade
lvon den Limonien, einer Abart der Zitronen) und den Punsch.
Die Schale ist krampfstillend und befördert die Verdauung; eben
so wirken die Blätter. Die Rinde der Wurzel dient gegen das
Fieber. Die Früchte werden auch mit Zucker eingemacht.
4. Der Pomeranzenbaum wächst ebendaselbst und trägt
rothgelbe Früchte (jährlich an 20,000), die man zu Branntwein,
Cardinal und ijn der Medizin anwendet, so wie auch die Blü-
then und Blätter. Eine Abart, die Apfelsine, hat süßen Saft
und wird gegessen.
5. Der Brotbanm auf den Molucken und in Australien
trägt große, höckerige Früchte, welche bei den dortigen Einwohnern
die Stelle des Brotes und vieler andern Speisen vertreten.
9*
134
zum Einfassen der Gartenbeete (in manchen Gegenden fälschlich
Wintergrün genannt), liefert ein hartes, schweres Holz, das zu
Kegelkugeln, Büchsen, Bechern, Holzschnitten, Flöten und andern
Blaseinstrumenten und nebst den Blättern auch in der Medizin
gebraucht wird.
4. Der Mahagonybaum in Amerika liefert das schönste
und festeste Holz zu Hausgeräthen und zum Schiffbau, weil es
vom Wurme nicht angegriffen und von Kanonenkugeln nicht zer-
splittert wird.
5. Der Fieberrindenbaum auf den Anden in Peru liefert
die wohlthätige und berühmte Fieber- oder Chinarinde, welche
man erst seit 200 Jahren in Europa kennt und anfangs mit
Gold aufwog.
6. Der Cacaobaum, ein Bäumchen oder Strauch in den
sumpfigen Wäldern von Guiana, trägt gurkenförmige Kapseln
mit bohnenartigen Kernen (Cacaobohnen), aus denen Chokolade
bereitet wird.
7. Der Federharzbaum in Südamerika hat einen Milch-
saft, welcher verdickt das bekannte Gummi elasticum für Zeichner,
zu Schuhen rc. liefert.
. §. 83.
7. Ordnung, /lügeifruchttragende Iäume.
A. Laubbäume.
1. Die Birke, ein Waldbaum mit schneeweißer Rinde und
straffen, abstehenden Zweigen, hat meist dreieckige oder rhombische,
fast eirunde, zugespitzte, doppelt gesägte kahle Blätter und
männliche und weibliche Blumen in besonderen Kätzchen. Die
männlichen Kätzchen sind walzenförmig und haben schildförmige
Träger, welche an jeder Seite ihrer Platte kleine Schuppen, un-
ter diesen und der Spitze der Platte 3 Schuppen in einer Äuer-
reihe haben (jeder Träger ist dreiblumig, und die Blumenhülle
eine Schuppe). Die weiblichen Blüthenkätzchen sind walzen- oder
eiförmig, die Schuppen dreitheilig und haben in ihren Winkeln
je 2 Fruchtknoten, jeder mit 2 borstenförmigen Griffeln. Die
Frucht ist eine einsamige, an beiden Seiten breite, kleine Flügel-
frucht. Das weiße Holz wird zu Möbeln verarbeitet und auch
als Brennholz sehr geschätzt Aus der Rinde bereitet man den
Birkentheer (Daggert oder schwarzen Degent), der dem Juften
oder Juchten seinen Geruch giebt. Der Saft, welchen man dem
Baume im Frühjahre abzapft (Birkwasser), liefert ein weinartiges
Getränk, und aus den Blättern bereitet man eine schöne gelbe
Farbe (Schüttgelb). — Die Hängebirke hat schlaffe, hängende
Zweige und glatte Blätter. j
2. Die Esche, ein hoher, schöner Baum mit geflederten
Blättern und grauer Rinde, in ganz Europa wachsend, liefert
i
136
8. Die Weißtanne hat aschfarbige Rinde, einzelnstehende,
flache Nadeln, wächst ebenfalls sehr hoch und giebt Holz zu Ge-
bäuden, Schiffen, Brettern, Saiteninstrumenten und auch viel
Harz.
9. Der Lärchen- oder Lerchenbaum, dessen Nadeln in
Büscheln stehen, findet sich auf den Gebirgen des südöstlichen
Europa und Sibiriens und liefert Terpentin. Bei uns wird er
in manchen Lustgärten angetroffen.
10. Die Ceder auf dem Libanon und Kaukasus wird sehr
alt und hat feines, wohlriechendes und sehr dauerhaftes Holz.
§. 84.
8. Ordnung. Nacktsamige Däume.
1. Die Weide hat sehr viele Arten, Bäume und Sträucher,
die alle feuchten Boden lieben, meist gesägte, doch auch ganzran-
dige, lanzettliche, eirunde oder elliptische Blätter und Blüthen-
kätzchen mit getrennten Geschlechtern haben. Die männlichen
Kätzchen befinden sich aus besonderen Bäumen, eben so die weib-
lichen. Jede Blume hat statt der Hülle nur eine Schuppe, in
deren Winkel sich eine Honigdrüse befindet. Die Zahl der Staub-
gefäße ist bei den verschiedenen Arten 1, meist 2, auch 3, sel-
tener 5 bis 9. Dem Stempel fehlt der Griffel, oder er ist meist
sehr kurz, seltener verlängert, mit 2 einfachen oder getheilten
Narben. Die Kapsel ist einfächerig, zweiklappig, und die Samen
sind mit langer, weißer Wolle besetzt. Die stärkeren Aeste dienen
zu Faßreifen, die dünnen Zweige zum Binden und Korbflechten;
Die Rinde ist arzneilich, und aus den Blüthenkätzchen holen die
Bienen Honig. Außerdem dienen die Weiden zur Befestigung
der Ufer, und ihr Holz giebt Brennholz.
2. Die Pappel, ebenfalls in vielen Arten, hat auch weiches
Holz und Kätzchenblüthen, aber herzförmige Blätter. Die der
Silberpappel sind auf der Unterseite weißsilzig. Die hohe und
schlanke Pyramidenpappel pflanzt man häufig an Kunststraßen
und vor die Häuser. Die Espe oder Zitterpappel hat lang-
gestielte Blätter, welche beim schwächsten Luftzuge zittern.
3. Die Erle, Else oder Eller, ein ziemlich hoher Baum,
der in ganz Europa und dem nördlichen Afrika an feuchten Stellen
wächst, hat länglichrunde, etwas klebrige Blätter und Kätzchen-
blüthen. Das röthliche Holz ist besonders beim Wasserbau nützlich,
und die Rinde dient zum Schwarzfärben und Gerben.
4. Der Feigenbaum in wärmeren Ländern trägt seine
Blümchen in der birnförmigen Frucht. Die lappigen Blätter,
wie die meisten Theile des Bäumchens enthalten einen scharfen
Milchsaft, aber die Früchte sind wohlschmeckend und gesund.
139
7. Der Sauerdorn oder die Berberitze, ein zierlicher
Strauch, selten ein kleiner Baum, in Europa, Nordasien und
Nordamerika, hat dreifache Stacheln, gelbe Blüthentrauben und
rothe Beeren, die sehr sauer schmecken, statt des Zitronensaftes
gebraucht werden können und mit Essig eine rothe Dinte geben.
Die gelbe, bitter schmeckende Wurzel dient als Abführmittel gegen
die Gelbsucht, die säuerlichen Blatter zur Stärkung des Zahn-
fleisches, die Rinde zum Gelbfärben des Safsians, das gelbe Holz
zu eingelegten Arbeiten, der Strauch zu Zäunen und als Zier-
strauch in Anlagen. Man glaubt, daß sein häufiger Rost den
Brand im Getreide verursache.
8. Der Schneebällen, meist in Gärten angebaut, hat weiße,
kugelförmige Blüthensträuße.
9. Der Rosenstrauch mit sehr vielen Arten, von denen die
meisten wegen ihrer schönen, wohlriechenden und gefüllten Blumen
zur Zierde gehalten werden, trägt die Hagebutten oder Han-
butten, welche, von den Borsten und Samen gereinigt, ge-
kocht und zu Brühen, auch mit Zucker eingemacht, als ein Labsal
für Kranke benutzt werden.
10. Der Wachholder im ganzen nördlichen Europa riecht
stark, hat dachziegelartig gestellte Nadeln. Das harte, feine Holz
dient zu Kunstarbeiten und zum Räuchern. Die Beeren werden
ebenfalls zum Räuchern, ferner als Gewürz zu Sauerkraut, zu
dem Wachholderbranntwein und in der Arznei als urintreibendes
Mittel benutzt.
11. Die Heidel- oder Blaubeere, ein Halbstrauch in den
Wäldern des nördlichen Europa, trägt erbsengroße, schwarzblaue
Beeren mit bläulichrothem Safte, die gern gegessen werden so-
wohl rob, wie als Muß gekocht und auf Kuchen; auch werden
sie zu Branntwein und zum Färben des rothen Weines benutzt.
>2. Die Preußelbeere trägt ein Dutzend Blumen in einer
einseitigen Traube, weiß oder röthlich, hernach rothe Beeren,
welche säuerlich und herbe schmecken, aber mit Zucker eingemacht
gegessen werden; man benutzt sie auch als Syrup im Getränk
bei hitzigen Krankheiten, die Blätter gegen Husten und Harn-
krankheiten.
13. Die (der) Mistel, ein hellgrüner, gabelästiger Halb-
strauch auf Waldbäumen, zuweilen auch auf Apfelbäumen, hat
weiße Beeren, aus denen Vogelleim bereitet wird.
14. Der Kaprisolium, auch Geißblatt, Heckenkirsche
und Stretzen genannt, ein kletternder Strauch mit wohlrie-
chenden Blüthen, stammt aus dem südlichen Europa und wird
zu Lauben benutzt.
13. Der Bocksdorn, Teufelszwirn oder die spanische
Weide, ein dorniger Strauch mit langen, hängenden Zweigen
und länglichen, rothen Beeren, bildet Hecken und Lauben.